Samstag, 2. Mai 2015
Was wahr ist, bestimmt man selbst
kleineskamel, 18:42h
Ist nicht so, dass ich vollkommen miesepetrig bin. Das ist so ne Phase. Gibt meines Erachtens nicht so viele Typen, wenn's ums Verarbeiten von Problemen geht. Die einen wollen offen darüber reden. Irgendwas klären. Vielleicht nur, um sich selbst ins bessere Licht zu rücken. Manchmal bringt sie das Bequatschen sogar dazu, dass das Problem gelöst ist und man in derselben Situation nen Neustart wagt. Tatsächlich arbeitet dieser Typ dann weiter in der Firma, in der vorher noch alle beschissen zu ihm waren oder aber er kommt wieder mit der Tusse zusammen, die ihn betrogen hat und weiter betrügt. Das weiß der Typ natürlich, will es aber nicht wahrhaben. Wie gesagt, schön beschrieben...
Dann gibt’s den Typen, der alles in sich reinfrisst und besser schweigt. So nen Straußen-verschnitt, der beim kleinsten Ärger den Kopf in den Sand steckt. So bin ich am ehesten. Ich mag reden nicht so, ich versteh da meine Gefühlswelt auch zu wenig. Ich bin eher der Zuhörer, lass meinen alten Chef labern, was ich doch für Potenzial hätte, dass es aber nicht reicht. Er wünsche mir aber alles Gute...blablabla. Die Freundin mag mich ja auch noch, aber sie merkt halt, das es nicht so richtig weiter geht. Kein Wort vom Neuen, nur so n Gelaber über „reicht nicht“ und „man kann ja befreundet bleiben“. Is n schmaler Grat zwischen ner Lüge und dem Verschleiern von Details während man gerade die Wahrheit erzählt. Aber so sind wir Menschen. Wir denken dabei immer „oh, ich will den anderen ja nicht unnötig verletzen“. Mal ehrlich, man trennst sich gerade, dass man da jemand neuen hat, ist die Kirsche, aber die Sahne war trotzdem schon da. Am Ende musses der andere so oder so essen, wie's ihm serviert wurde. Wahrscheinlich machen wir das eher, um uns selbst in kein schlechtes Licht zu rücken. Neu verliebt sein, ist ja keine Schande. Passiert eben. Aber so was bahnt sich ja an und zwar nicht von heute auf morgen. Dem Ex dann nicht alles zu erzählen ist kein Schutz für ihn, sondern eine Rechtfertigung für sich selbst, es nicht früher gesagt zu haben. Beim Fremdgehen isses halt etwas schwieriger. Da haste den Punkt der Trennung völlig verpasst und frustest im Bett mit nem neuen Partner. Kann ja auch mehr werden, wobei ich das seltsam fände. „Wie habt ihr euch kennengelernt?“ … „Na ja, erst ham mer nur gepoppt und plötzlich gemerkt, der andere war auch ganz toll, also so mehr als nur fürn Sex“... Und dann die Folgefragen, wann man sich kennengelernt hat zum Beispiel. Da merkt der Gegenüber ja dann, zumindest wenn er einen kennt, dass da doch ne Überschneidung is. Bei solchen Fragen isses natürlich schwierig nicht zu lügen, wenn man sich selbst noch ins rechte Licht rücken möchte, also erzählt man eben von Anfang an zwar die Wahrheit, aber nicht alles. Im besten Fall stellt der Gegenüber auch nicht so präzise Fragen, schon kannste die Details weglassen und bist immer noch n Guter. Moral ist, was Du selbst daraus machst. War jedenfalls ähnlich bei mir. Ex sagt, ist nicht, kann nicht, will nicht mehr. Ich sage nichts. Hätte ich gefragt, ob sie nen neuen hat, hätte sie wahrscheinlich nein gesagt. Selbst dann hätte sie ja nicht gelogen. Ich meine nen neuen Schwarm zu haben, is ja noch nicht wie n neuen Partner zu haben. „Hätte ich halt die richtige Frage stellen müssen“, kann sie sich dann sagen. Da hat sie ja auch recht, aber komm mal in dem Moment auf genau dies Frage?! Ich hab nur gegluckst, wollte gehen, was ich dann auch tat und nun sitze ich aufm Balkon und schreibe darüber.
Aber ich lasse die Details ja auch weg. War abzusehen, was passierte und vor allem wie es passierte. Da hätte ich auch Optimist sein können. Ist schon komisch, aber nicht lustig. Rechtfertigungen sollten eigentlich dem anderen gelten, aber wir rechtfertigen uns stets uns selbst gegenüber. Wenn Du moralisch begabt bist, willste auch, dass andere das von dir denken. So wie man immer will, dass andere gut von einem denken. Wenn aber der Verdacht besteht, dass es anders sein können, dann müssen wir eben alles klarstellen. Biste Typ eins, redeste bis dir der Mund trocken wird. Biste der Schweigsame, frisst Du alles in dich rein und suchst Pseudoerklärungen. Wenn Du der Typ bist, der sich getrennt hat, dann verschiebt sich das ja auch nur n wenig. Aber Du musst eben dafür sorgen, dass der andere nicht schlecht von dir denkt. Also erzählste die Wahrheit, aber eben nicht die ganze. Ist n schmaler Grat, wie gesagt, zwischen ner Lüge und dem Verschleiern von Details, wenn man meint die Wahrheit zu sagen.
Dann gibt’s den Typen, der alles in sich reinfrisst und besser schweigt. So nen Straußen-verschnitt, der beim kleinsten Ärger den Kopf in den Sand steckt. So bin ich am ehesten. Ich mag reden nicht so, ich versteh da meine Gefühlswelt auch zu wenig. Ich bin eher der Zuhörer, lass meinen alten Chef labern, was ich doch für Potenzial hätte, dass es aber nicht reicht. Er wünsche mir aber alles Gute...blablabla. Die Freundin mag mich ja auch noch, aber sie merkt halt, das es nicht so richtig weiter geht. Kein Wort vom Neuen, nur so n Gelaber über „reicht nicht“ und „man kann ja befreundet bleiben“. Is n schmaler Grat zwischen ner Lüge und dem Verschleiern von Details während man gerade die Wahrheit erzählt. Aber so sind wir Menschen. Wir denken dabei immer „oh, ich will den anderen ja nicht unnötig verletzen“. Mal ehrlich, man trennst sich gerade, dass man da jemand neuen hat, ist die Kirsche, aber die Sahne war trotzdem schon da. Am Ende musses der andere so oder so essen, wie's ihm serviert wurde. Wahrscheinlich machen wir das eher, um uns selbst in kein schlechtes Licht zu rücken. Neu verliebt sein, ist ja keine Schande. Passiert eben. Aber so was bahnt sich ja an und zwar nicht von heute auf morgen. Dem Ex dann nicht alles zu erzählen ist kein Schutz für ihn, sondern eine Rechtfertigung für sich selbst, es nicht früher gesagt zu haben. Beim Fremdgehen isses halt etwas schwieriger. Da haste den Punkt der Trennung völlig verpasst und frustest im Bett mit nem neuen Partner. Kann ja auch mehr werden, wobei ich das seltsam fände. „Wie habt ihr euch kennengelernt?“ … „Na ja, erst ham mer nur gepoppt und plötzlich gemerkt, der andere war auch ganz toll, also so mehr als nur fürn Sex“... Und dann die Folgefragen, wann man sich kennengelernt hat zum Beispiel. Da merkt der Gegenüber ja dann, zumindest wenn er einen kennt, dass da doch ne Überschneidung is. Bei solchen Fragen isses natürlich schwierig nicht zu lügen, wenn man sich selbst noch ins rechte Licht rücken möchte, also erzählt man eben von Anfang an zwar die Wahrheit, aber nicht alles. Im besten Fall stellt der Gegenüber auch nicht so präzise Fragen, schon kannste die Details weglassen und bist immer noch n Guter. Moral ist, was Du selbst daraus machst. War jedenfalls ähnlich bei mir. Ex sagt, ist nicht, kann nicht, will nicht mehr. Ich sage nichts. Hätte ich gefragt, ob sie nen neuen hat, hätte sie wahrscheinlich nein gesagt. Selbst dann hätte sie ja nicht gelogen. Ich meine nen neuen Schwarm zu haben, is ja noch nicht wie n neuen Partner zu haben. „Hätte ich halt die richtige Frage stellen müssen“, kann sie sich dann sagen. Da hat sie ja auch recht, aber komm mal in dem Moment auf genau dies Frage?! Ich hab nur gegluckst, wollte gehen, was ich dann auch tat und nun sitze ich aufm Balkon und schreibe darüber.
Aber ich lasse die Details ja auch weg. War abzusehen, was passierte und vor allem wie es passierte. Da hätte ich auch Optimist sein können. Ist schon komisch, aber nicht lustig. Rechtfertigungen sollten eigentlich dem anderen gelten, aber wir rechtfertigen uns stets uns selbst gegenüber. Wenn Du moralisch begabt bist, willste auch, dass andere das von dir denken. So wie man immer will, dass andere gut von einem denken. Wenn aber der Verdacht besteht, dass es anders sein können, dann müssen wir eben alles klarstellen. Biste Typ eins, redeste bis dir der Mund trocken wird. Biste der Schweigsame, frisst Du alles in dich rein und suchst Pseudoerklärungen. Wenn Du der Typ bist, der sich getrennt hat, dann verschiebt sich das ja auch nur n wenig. Aber Du musst eben dafür sorgen, dass der andere nicht schlecht von dir denkt. Also erzählste die Wahrheit, aber eben nicht die ganze. Ist n schmaler Grat, wie gesagt, zwischen ner Lüge und dem Verschleiern von Details, wenn man meint die Wahrheit zu sagen.
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xnana,
Samstag, 2. Mai 2015, 19:06
Ich fühle mit dir
Ist n schmaler Grad, zwischen ner Lüge und dem Verschleiern von Details..
Man kann entweder sagen, dass die Gefühle weg sind und man es bereut, man kann aber auch sagen, dass man den gegenüber noch nie richtig geliebt hat und bereut, dass man das nicht früher gemerkt hat.
Wenn der Partner schluss macht, sich sofort austobt und einem das Gefühl gibt, man wäre das letzte Stück Dreck tut das weh. Aber weisst du, was noch mehr weh tut? Wisst ihr das? Wenn der ExPartner dir noch ins Gesicht sagt, er liebt dich nicht mehr, aber du wärst selber dran schuld, denn du hast ihm einfach nicht das gegeben, was er wollte. & dann unterstellt er dir, du hättest wahrscheinlich eh einen anderen gehabt, weil du sonst um ihn gekämpft hättest.. Dann dreht er sich um und läuft zu der anderen Frau auf der anderen Strassenseite und du fragst dich nur, wieso.. ?
Und dann schluckst es runter. Gehst heim.
Eröffnest einen Block. Und schreibst es weg.
Man kann entweder sagen, dass die Gefühle weg sind und man es bereut, man kann aber auch sagen, dass man den gegenüber noch nie richtig geliebt hat und bereut, dass man das nicht früher gemerkt hat.
Wenn der Partner schluss macht, sich sofort austobt und einem das Gefühl gibt, man wäre das letzte Stück Dreck tut das weh. Aber weisst du, was noch mehr weh tut? Wisst ihr das? Wenn der ExPartner dir noch ins Gesicht sagt, er liebt dich nicht mehr, aber du wärst selber dran schuld, denn du hast ihm einfach nicht das gegeben, was er wollte. & dann unterstellt er dir, du hättest wahrscheinlich eh einen anderen gehabt, weil du sonst um ihn gekämpft hättest.. Dann dreht er sich um und läuft zu der anderen Frau auf der anderen Strassenseite und du fragst dich nur, wieso.. ?
Und dann schluckst es runter. Gehst heim.
Eröffnest einen Block. Und schreibst es weg.
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kleineskamel,
Montag, 4. Mai 2015, 02:46
Klingt auch nur beschönigend, wenn ich dir mitteile, dass dies so oder so nie der richtige Partner gewesen sein kann, der am Ende sich selbst als Opfer darstellt. Inwiefern deine Erfahrung auch eine gewisse Mittäterschaft deinerseits innehat, wage ich nicht zu beurteilen. Wenn Du jedoch mit dem Schreiben etwas gefunden hast, worin Du deinen Gefühlen freien Lauf lassen kannst, es vielleicht sogar verarbeitest (denn verdrängen kann man es nicht, wenn es geschrieben dasteht), dann hast Du mehr gewonnen, als dir bewusst sein mag.
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fleurbleue2,
Samstag, 2. Mai 2015, 19:20
Die Wahrheit ist immer das Beste. Früher oder später kommt sowieso alles raus. Es bringt nichts andere schonen zu wollen weh tun tut es so und so.
Mein Tipp an dich: Friss nicht immer alles in dich rein. Rede drüber, können auch Freunde sein. Wenn du auf Dauer alles in dich rein frisst machst du dich selbst kaputt.
Mein Tipp an dich: Friss nicht immer alles in dich rein. Rede drüber, können auch Freunde sein. Wenn du auf Dauer alles in dich rein frisst machst du dich selbst kaputt.
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kleineskamel,
Montag, 4. Mai 2015, 02:42
Es wäre anmaßend zu behaupten, ich würde dich verstehen. Aber ich akzeptiere deine Meinung hierzu. Man sollte tatsächlich nicht alles in sich hineinfressen oder eher Lösungen für einzelne Sorgen suchen.
Der Blog heißt aber die Stille der Worte. Und ich bin der festen Überzeugung, dass wir zwar über vieles reden können, es auch sollten, aber manchmal ist das Schweigen darüber wesentlich produktiver. Genaugenommen schweige ich zwar nicht, wenn ich schreibe, aber ich "rede" auf eine andere Art darüber. Eine, die mich glauben lässt, dass man sich selbst darüber finden kann.
Der Blog heißt aber die Stille der Worte. Und ich bin der festen Überzeugung, dass wir zwar über vieles reden können, es auch sollten, aber manchmal ist das Schweigen darüber wesentlich produktiver. Genaugenommen schweige ich zwar nicht, wenn ich schreibe, aber ich "rede" auf eine andere Art darüber. Eine, die mich glauben lässt, dass man sich selbst darüber finden kann.
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