Sonntag, 3. Mai 2015
Mit den Augen sehen, heißt nicht alles zu sehen.
kleineskamel, 19:29h
Wenn ich darüber nachdenke, dann dreht sich mein Leben wohl immer nur um eine andere Person. Würde ihr nicht mal nen Namen geben. Geht eher um das Gefühl sein Leben nicht für sich, sondern für jemand anderen zu gestalten. Mach ich, seit ich denken kann. Hab den Punkt verpasst, an dem es um mich ging bzw. hab nicht gemerkt, dass ich aufm Egotrip bin. So oder so isses aber nur Ausdruck von Einsamkeit. Hab ich alles erst später gesehen. Na ja, bist eben blind, bis Du die Augen aufmachst.
Irgendwas hat sich verändert. Früher war ich so n kleiner Hänfling. Zu schüchtern um den Mund aufzumachen und ganz schön untersetzt für mein Alter. Aufm Hof war ich immer der Erste der zu heulen begann oder weggerannt ist, wenn's Stress gab. War da wirklich n Muttikind und das Nesthäkchen. Hab geheult, Mutti macht schon. Meine Geschwister fühlten sich offen nicht benachteiligt, aber sie waren es. Hatten Sie Probleme, ging man mit ihnen wie nem Erwachsenen um, hatte ich Probleme war ich das kleine zu verhätschelnde Kind. Manchmal ist das, glaube ich, heute auch noch so.
Ich bin Ü30 und aufm Trip mich selbst zu erkennen. Hab da irgendwie den Anschluss verpasst.
Gab den Punkt, an dem ich dachte „ne, ist vorbei. Reicht jetzt. Ich zeig's der Welt“ Der Punkt ließ mich kälter werden. Hab nur noch innerlich geheult und reihenweise Menschen verletzt mit dem Verhalten. Soll keine Rechtfertigung sein, aber am Ende tut es mir leid. Waren tolle Menschen dabei. Die haben's verdient glücklich zu sein. Aber da kommt so n Spacken wie ich, der sich selbst hasst und lässt seinen Frust an ihnen aus. Passt ins Konzept. Klein, benachteiligt, schwach...wehrt sich, aber vergisst dabei, dass nicht alle böse sind. Machst die Augen zu und trittst nach allen Seiten. „Ups, der Falsche.“ Egal, weiter treten, könnte auch n Feind sein. Und dann siehste das eigentlich Dilemma: der Feind bist Du selbst...
Den eigentlichen Bruch hatte ich mit zwölf. Da hab ich angefangen zu schreiben und schon gesagt, dass ich nicht mehr kann. War auch kurzzeitig gefährdet. Hab Tabletten in Massen genommen und mich geritzt. War wohl n harter Hund, sonst würde ich nicht noch da sein. Danach fand ich das lächerlich, war wütend auf mich selbst und hab allen innerlich den Stinkefinger gezeigt. Hab auch angefangen zu lachen, wenn andere Sorgen hatten. Mann war ich n Arsch.
Dann kam n Mädchen. War ich 16, oder so. Hab sie im Chat kennengelernt und irgendwann getroffen. Knisternde Erotik zwischen nem pickeligen Pubertierenden und nem Gothikverschnitt. Hat mir erzählt, was sie macht, wie sie heißt, was sie will. War nicht gelogen, aber auch nicht wahr. Ist halt n schmaler Grat... Als es aus war, brach ne Welt zusammen. War ja labil, war klar, dass es so kommen sollte. Meine Eltern schoben Panik, ich würde mir was antun. War nicht falsch, aber ich hatte den Punkt ja schon überschritten. Ich legte mich ins Zeug und schrieb mir die Seele ausm Leib. War wie bei „das Bildnis des Dorian Gray“. Der Text hat alles in sich aufgenommen. Nach Außen hin wurde ich immer ruhiger, wirkte sogar freundlich. Während der Text halt n Ventil war.
Hab ihn „Der rote Fluss“ genannt...Klingt im Nachhinein dumm.
Mädchen war weg, Text war geschrieben und da hab ich nun versucht nach vorne zu schauen. War aber noch nicht der richtige Zeitpunkt. Bist eben blind, bis Du die Augen aufmachst.
Irgendwas hat sich verändert. Früher war ich so n kleiner Hänfling. Zu schüchtern um den Mund aufzumachen und ganz schön untersetzt für mein Alter. Aufm Hof war ich immer der Erste der zu heulen begann oder weggerannt ist, wenn's Stress gab. War da wirklich n Muttikind und das Nesthäkchen. Hab geheult, Mutti macht schon. Meine Geschwister fühlten sich offen nicht benachteiligt, aber sie waren es. Hatten Sie Probleme, ging man mit ihnen wie nem Erwachsenen um, hatte ich Probleme war ich das kleine zu verhätschelnde Kind. Manchmal ist das, glaube ich, heute auch noch so.
Ich bin Ü30 und aufm Trip mich selbst zu erkennen. Hab da irgendwie den Anschluss verpasst.
Gab den Punkt, an dem ich dachte „ne, ist vorbei. Reicht jetzt. Ich zeig's der Welt“ Der Punkt ließ mich kälter werden. Hab nur noch innerlich geheult und reihenweise Menschen verletzt mit dem Verhalten. Soll keine Rechtfertigung sein, aber am Ende tut es mir leid. Waren tolle Menschen dabei. Die haben's verdient glücklich zu sein. Aber da kommt so n Spacken wie ich, der sich selbst hasst und lässt seinen Frust an ihnen aus. Passt ins Konzept. Klein, benachteiligt, schwach...wehrt sich, aber vergisst dabei, dass nicht alle böse sind. Machst die Augen zu und trittst nach allen Seiten. „Ups, der Falsche.“ Egal, weiter treten, könnte auch n Feind sein. Und dann siehste das eigentlich Dilemma: der Feind bist Du selbst...
Den eigentlichen Bruch hatte ich mit zwölf. Da hab ich angefangen zu schreiben und schon gesagt, dass ich nicht mehr kann. War auch kurzzeitig gefährdet. Hab Tabletten in Massen genommen und mich geritzt. War wohl n harter Hund, sonst würde ich nicht noch da sein. Danach fand ich das lächerlich, war wütend auf mich selbst und hab allen innerlich den Stinkefinger gezeigt. Hab auch angefangen zu lachen, wenn andere Sorgen hatten. Mann war ich n Arsch.
Dann kam n Mädchen. War ich 16, oder so. Hab sie im Chat kennengelernt und irgendwann getroffen. Knisternde Erotik zwischen nem pickeligen Pubertierenden und nem Gothikverschnitt. Hat mir erzählt, was sie macht, wie sie heißt, was sie will. War nicht gelogen, aber auch nicht wahr. Ist halt n schmaler Grat... Als es aus war, brach ne Welt zusammen. War ja labil, war klar, dass es so kommen sollte. Meine Eltern schoben Panik, ich würde mir was antun. War nicht falsch, aber ich hatte den Punkt ja schon überschritten. Ich legte mich ins Zeug und schrieb mir die Seele ausm Leib. War wie bei „das Bildnis des Dorian Gray“. Der Text hat alles in sich aufgenommen. Nach Außen hin wurde ich immer ruhiger, wirkte sogar freundlich. Während der Text halt n Ventil war.
Hab ihn „Der rote Fluss“ genannt...Klingt im Nachhinein dumm.
Mädchen war weg, Text war geschrieben und da hab ich nun versucht nach vorne zu schauen. War aber noch nicht der richtige Zeitpunkt. Bist eben blind, bis Du die Augen aufmachst.
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