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Dienstag, 12. Mai 2015
Es ist so schwierig, wenn es doch einfach ist
kleineskamel, 20:41h
Sie hieß Sarah, nannte sich aber Flo. Meinte, hätte mit ihrer Oma zu tun, die vor kurzem verstorben war. Glauben wollte ich das ihr nie, aber war auch nicht entscheidend.
Dachte ne Zeit lang, sie wäre die große Liebe ohne so richtig die Bedeutung dahinter zu verstehen. Aber wenn Du jung bist, biste irgendwie auch naiv und deutest Dinge anders. Soll keine Rechtfertigung für fehlende Reife sein, aber besonders in der Jugend glauben wir in so vielem etwas Großes, Wichtiges und oft auch nicht Änderbares zu erblicken. Also nicht änderbar, weil Du glaubst, es würde ewig so bleiben. Ist halt kompliziert. Obwohl, im Grunde sagen wir viel zu oft es wäre kompliziert und nur selten bestätigt sich das.
Mit 16, gerade unter dem Einfluss von Hormonen, war's wohl normal, wie ich die Welt sah. Wusste ja alles besser und hab auf Ratschläge von anderen geschissen. Meine Geschwister empfand ich als Klugscheißer und meine Eltern waren einfach nur Erwachsene.
Hab dem Wort „Liebe“ damals ne seltsame Bedeutung beigemessen. Hat sich aber auch erst über die Jahre gewandelt. Sagen wollte ich es dann auch nur noch einmal.
Denke schon, dass Sarah jemand Besonderes war, aber dass die mir so lange nicht ausm Kopf gehen wollte, lag weniger an ihr als vielmehr den Umständen. So war's dann auch, dass ich sie kurz nach unserem Stelldichein gar nicht sah. Meine damit, dass ich mich nicht erinnern konnte, wie sie aussah und so. Erinnerte mich an die Erlebnisse, aber wirkte alles so, als wäre sie austauschbar. Hab ich aber alles erst später wahrgenommen. Bist halt blind...
War mehr n Gefühl, das sich geändert hatte. Kannte ich so ja nicht. Klar, wenn man mein Alter bedenkt. Aber das war so n Gefühl wieder wahrgenommen zu werden.
In der Grundschule waren alle Klassenkameraden dicke. Hatte einer Geburtstag, war die gesamte Klasse eingeladen und hat gespielt. Da hatten die Eltern untereinander auch n ganz anderes Verhältnis. Kannten sich, tranken und feierten ihr eigenes Fest. War schon toll. Dachte auch mit meinem Kinderverstand, das bliebe so und hab mich auf spätere Zeiten gefreut. Ich war nie helle, bin's noch immer nicht, aber das Gefühl dabei war irgendwie ehrlich.
Als ich aufs Gymnasium kam, hatte ich zunächst mal nen Mädchennamen erhalten und sollte auch in ne Mädchenklasse. Meine Eltern waren beim Rektor, der da nur meinte „Ja, das ändern wir natürlich sofort“. Sofort war dann nach nem guten Monat. Sollte aber nicht besser werden. Folgen wir den Stereotypen einer Klasse, war ich ein Außenseiter. War nicht so, dass ich das wollte, aber hatte unreine Haut, war zu schüchtern und n ganz schöner Hänfling. Gefundenes Fressen eben. Kinder sind manchmal grausam.
Die ersten Freunde hatte ich in dieser Klasse auch erst ab der sechsten. Da war Stephan, mein bester. Die anderen hab ich vergessen. Waren noch zwei. Seltsam, dass ich ihre Namen nicht mehr kenne. Aber mit Namen hatte ich es noch nie.
Hab dann irgendwann mit dem Chatten angefangen und Sarah angeschrieben. Oder sie mich, weiß nicht mehr so genau. Hab da eher gestänkert. Wenn also mal jemand pauschalisiert, dass da so n Halbstarker hinter Computer sitzt, der in der Anonymität die große Klappe hat; in meinem Fall stimmte es. Verstehe nicht, wie Sarah dazu kam, mit mir chatten zu wollen, aber sie tat's. Irgendwann war unser Treffen und danach war es seltsam. Wir schrieben Mails hin und her, trafen uns aber nicht wieder. Aber wir sollten uns nochmal begegnen...
Das Schreiben ging bis zur elften so. Danach war Schluss, ausm Nichts. Wobei, die Mails wurden kürzer, wir schrieben auch nichts mehr über die Dinge, die wir erlebten. Hatte sich so vieles geändert. Ich begann mich immer mehr in meine Rolle als Außenseiter einzufügen und war plötzlich für andere interessant. Erst wurde ich unfreiwillig in diese Schublade gesteckt und jeder trat nochmal nach. Aber als es mir egal wurde, was andere denken, war ich mysteriös, spannend und anziehend? Menschen sind komisch, aber nicht lustig.
Diese ganze Veränderung kam mit dem Schreiben. Hatte ja „Der rote Fluss“ angefangen. Ich schrieb über die Jahre immer mehr rein. Am Ende verstand ich mich selbst nicht mehr. Ich selbst war in dem Buch verankert und mein Körper spazierte in der Realität herum. Kompliziert zu erklären. Wobei; so oft sagen wir, es sei kompliziert. Aber nur in den seltensten Fällen bestätigt sich dies auch.
Dachte ne Zeit lang, sie wäre die große Liebe ohne so richtig die Bedeutung dahinter zu verstehen. Aber wenn Du jung bist, biste irgendwie auch naiv und deutest Dinge anders. Soll keine Rechtfertigung für fehlende Reife sein, aber besonders in der Jugend glauben wir in so vielem etwas Großes, Wichtiges und oft auch nicht Änderbares zu erblicken. Also nicht änderbar, weil Du glaubst, es würde ewig so bleiben. Ist halt kompliziert. Obwohl, im Grunde sagen wir viel zu oft es wäre kompliziert und nur selten bestätigt sich das.
Mit 16, gerade unter dem Einfluss von Hormonen, war's wohl normal, wie ich die Welt sah. Wusste ja alles besser und hab auf Ratschläge von anderen geschissen. Meine Geschwister empfand ich als Klugscheißer und meine Eltern waren einfach nur Erwachsene.
Hab dem Wort „Liebe“ damals ne seltsame Bedeutung beigemessen. Hat sich aber auch erst über die Jahre gewandelt. Sagen wollte ich es dann auch nur noch einmal.
Denke schon, dass Sarah jemand Besonderes war, aber dass die mir so lange nicht ausm Kopf gehen wollte, lag weniger an ihr als vielmehr den Umständen. So war's dann auch, dass ich sie kurz nach unserem Stelldichein gar nicht sah. Meine damit, dass ich mich nicht erinnern konnte, wie sie aussah und so. Erinnerte mich an die Erlebnisse, aber wirkte alles so, als wäre sie austauschbar. Hab ich aber alles erst später wahrgenommen. Bist halt blind...
War mehr n Gefühl, das sich geändert hatte. Kannte ich so ja nicht. Klar, wenn man mein Alter bedenkt. Aber das war so n Gefühl wieder wahrgenommen zu werden.
In der Grundschule waren alle Klassenkameraden dicke. Hatte einer Geburtstag, war die gesamte Klasse eingeladen und hat gespielt. Da hatten die Eltern untereinander auch n ganz anderes Verhältnis. Kannten sich, tranken und feierten ihr eigenes Fest. War schon toll. Dachte auch mit meinem Kinderverstand, das bliebe so und hab mich auf spätere Zeiten gefreut. Ich war nie helle, bin's noch immer nicht, aber das Gefühl dabei war irgendwie ehrlich.
Als ich aufs Gymnasium kam, hatte ich zunächst mal nen Mädchennamen erhalten und sollte auch in ne Mädchenklasse. Meine Eltern waren beim Rektor, der da nur meinte „Ja, das ändern wir natürlich sofort“. Sofort war dann nach nem guten Monat. Sollte aber nicht besser werden. Folgen wir den Stereotypen einer Klasse, war ich ein Außenseiter. War nicht so, dass ich das wollte, aber hatte unreine Haut, war zu schüchtern und n ganz schöner Hänfling. Gefundenes Fressen eben. Kinder sind manchmal grausam.
Die ersten Freunde hatte ich in dieser Klasse auch erst ab der sechsten. Da war Stephan, mein bester. Die anderen hab ich vergessen. Waren noch zwei. Seltsam, dass ich ihre Namen nicht mehr kenne. Aber mit Namen hatte ich es noch nie.
Hab dann irgendwann mit dem Chatten angefangen und Sarah angeschrieben. Oder sie mich, weiß nicht mehr so genau. Hab da eher gestänkert. Wenn also mal jemand pauschalisiert, dass da so n Halbstarker hinter Computer sitzt, der in der Anonymität die große Klappe hat; in meinem Fall stimmte es. Verstehe nicht, wie Sarah dazu kam, mit mir chatten zu wollen, aber sie tat's. Irgendwann war unser Treffen und danach war es seltsam. Wir schrieben Mails hin und her, trafen uns aber nicht wieder. Aber wir sollten uns nochmal begegnen...
Das Schreiben ging bis zur elften so. Danach war Schluss, ausm Nichts. Wobei, die Mails wurden kürzer, wir schrieben auch nichts mehr über die Dinge, die wir erlebten. Hatte sich so vieles geändert. Ich begann mich immer mehr in meine Rolle als Außenseiter einzufügen und war plötzlich für andere interessant. Erst wurde ich unfreiwillig in diese Schublade gesteckt und jeder trat nochmal nach. Aber als es mir egal wurde, was andere denken, war ich mysteriös, spannend und anziehend? Menschen sind komisch, aber nicht lustig.
Diese ganze Veränderung kam mit dem Schreiben. Hatte ja „Der rote Fluss“ angefangen. Ich schrieb über die Jahre immer mehr rein. Am Ende verstand ich mich selbst nicht mehr. Ich selbst war in dem Buch verankert und mein Körper spazierte in der Realität herum. Kompliziert zu erklären. Wobei; so oft sagen wir, es sei kompliziert. Aber nur in den seltensten Fällen bestätigt sich dies auch.
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Sonntag, 3. Mai 2015
Mit den Augen sehen, heißt nicht alles zu sehen.
kleineskamel, 19:29h
Wenn ich darüber nachdenke, dann dreht sich mein Leben wohl immer nur um eine andere Person. Würde ihr nicht mal nen Namen geben. Geht eher um das Gefühl sein Leben nicht für sich, sondern für jemand anderen zu gestalten. Mach ich, seit ich denken kann. Hab den Punkt verpasst, an dem es um mich ging bzw. hab nicht gemerkt, dass ich aufm Egotrip bin. So oder so isses aber nur Ausdruck von Einsamkeit. Hab ich alles erst später gesehen. Na ja, bist eben blind, bis Du die Augen aufmachst.
Irgendwas hat sich verändert. Früher war ich so n kleiner Hänfling. Zu schüchtern um den Mund aufzumachen und ganz schön untersetzt für mein Alter. Aufm Hof war ich immer der Erste der zu heulen begann oder weggerannt ist, wenn's Stress gab. War da wirklich n Muttikind und das Nesthäkchen. Hab geheult, Mutti macht schon. Meine Geschwister fühlten sich offen nicht benachteiligt, aber sie waren es. Hatten Sie Probleme, ging man mit ihnen wie nem Erwachsenen um, hatte ich Probleme war ich das kleine zu verhätschelnde Kind. Manchmal ist das, glaube ich, heute auch noch so.
Ich bin Ü30 und aufm Trip mich selbst zu erkennen. Hab da irgendwie den Anschluss verpasst.
Gab den Punkt, an dem ich dachte „ne, ist vorbei. Reicht jetzt. Ich zeig's der Welt“ Der Punkt ließ mich kälter werden. Hab nur noch innerlich geheult und reihenweise Menschen verletzt mit dem Verhalten. Soll keine Rechtfertigung sein, aber am Ende tut es mir leid. Waren tolle Menschen dabei. Die haben's verdient glücklich zu sein. Aber da kommt so n Spacken wie ich, der sich selbst hasst und lässt seinen Frust an ihnen aus. Passt ins Konzept. Klein, benachteiligt, schwach...wehrt sich, aber vergisst dabei, dass nicht alle böse sind. Machst die Augen zu und trittst nach allen Seiten. „Ups, der Falsche.“ Egal, weiter treten, könnte auch n Feind sein. Und dann siehste das eigentlich Dilemma: der Feind bist Du selbst...
Den eigentlichen Bruch hatte ich mit zwölf. Da hab ich angefangen zu schreiben und schon gesagt, dass ich nicht mehr kann. War auch kurzzeitig gefährdet. Hab Tabletten in Massen genommen und mich geritzt. War wohl n harter Hund, sonst würde ich nicht noch da sein. Danach fand ich das lächerlich, war wütend auf mich selbst und hab allen innerlich den Stinkefinger gezeigt. Hab auch angefangen zu lachen, wenn andere Sorgen hatten. Mann war ich n Arsch.
Dann kam n Mädchen. War ich 16, oder so. Hab sie im Chat kennengelernt und irgendwann getroffen. Knisternde Erotik zwischen nem pickeligen Pubertierenden und nem Gothikverschnitt. Hat mir erzählt, was sie macht, wie sie heißt, was sie will. War nicht gelogen, aber auch nicht wahr. Ist halt n schmaler Grat... Als es aus war, brach ne Welt zusammen. War ja labil, war klar, dass es so kommen sollte. Meine Eltern schoben Panik, ich würde mir was antun. War nicht falsch, aber ich hatte den Punkt ja schon überschritten. Ich legte mich ins Zeug und schrieb mir die Seele ausm Leib. War wie bei „das Bildnis des Dorian Gray“. Der Text hat alles in sich aufgenommen. Nach Außen hin wurde ich immer ruhiger, wirkte sogar freundlich. Während der Text halt n Ventil war.
Hab ihn „Der rote Fluss“ genannt...Klingt im Nachhinein dumm.
Mädchen war weg, Text war geschrieben und da hab ich nun versucht nach vorne zu schauen. War aber noch nicht der richtige Zeitpunkt. Bist eben blind, bis Du die Augen aufmachst.
Irgendwas hat sich verändert. Früher war ich so n kleiner Hänfling. Zu schüchtern um den Mund aufzumachen und ganz schön untersetzt für mein Alter. Aufm Hof war ich immer der Erste der zu heulen begann oder weggerannt ist, wenn's Stress gab. War da wirklich n Muttikind und das Nesthäkchen. Hab geheult, Mutti macht schon. Meine Geschwister fühlten sich offen nicht benachteiligt, aber sie waren es. Hatten Sie Probleme, ging man mit ihnen wie nem Erwachsenen um, hatte ich Probleme war ich das kleine zu verhätschelnde Kind. Manchmal ist das, glaube ich, heute auch noch so.
Ich bin Ü30 und aufm Trip mich selbst zu erkennen. Hab da irgendwie den Anschluss verpasst.
Gab den Punkt, an dem ich dachte „ne, ist vorbei. Reicht jetzt. Ich zeig's der Welt“ Der Punkt ließ mich kälter werden. Hab nur noch innerlich geheult und reihenweise Menschen verletzt mit dem Verhalten. Soll keine Rechtfertigung sein, aber am Ende tut es mir leid. Waren tolle Menschen dabei. Die haben's verdient glücklich zu sein. Aber da kommt so n Spacken wie ich, der sich selbst hasst und lässt seinen Frust an ihnen aus. Passt ins Konzept. Klein, benachteiligt, schwach...wehrt sich, aber vergisst dabei, dass nicht alle böse sind. Machst die Augen zu und trittst nach allen Seiten. „Ups, der Falsche.“ Egal, weiter treten, könnte auch n Feind sein. Und dann siehste das eigentlich Dilemma: der Feind bist Du selbst...
Den eigentlichen Bruch hatte ich mit zwölf. Da hab ich angefangen zu schreiben und schon gesagt, dass ich nicht mehr kann. War auch kurzzeitig gefährdet. Hab Tabletten in Massen genommen und mich geritzt. War wohl n harter Hund, sonst würde ich nicht noch da sein. Danach fand ich das lächerlich, war wütend auf mich selbst und hab allen innerlich den Stinkefinger gezeigt. Hab auch angefangen zu lachen, wenn andere Sorgen hatten. Mann war ich n Arsch.
Dann kam n Mädchen. War ich 16, oder so. Hab sie im Chat kennengelernt und irgendwann getroffen. Knisternde Erotik zwischen nem pickeligen Pubertierenden und nem Gothikverschnitt. Hat mir erzählt, was sie macht, wie sie heißt, was sie will. War nicht gelogen, aber auch nicht wahr. Ist halt n schmaler Grat... Als es aus war, brach ne Welt zusammen. War ja labil, war klar, dass es so kommen sollte. Meine Eltern schoben Panik, ich würde mir was antun. War nicht falsch, aber ich hatte den Punkt ja schon überschritten. Ich legte mich ins Zeug und schrieb mir die Seele ausm Leib. War wie bei „das Bildnis des Dorian Gray“. Der Text hat alles in sich aufgenommen. Nach Außen hin wurde ich immer ruhiger, wirkte sogar freundlich. Während der Text halt n Ventil war.
Hab ihn „Der rote Fluss“ genannt...Klingt im Nachhinein dumm.
Mädchen war weg, Text war geschrieben und da hab ich nun versucht nach vorne zu schauen. War aber noch nicht der richtige Zeitpunkt. Bist eben blind, bis Du die Augen aufmachst.
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Samstag, 2. Mai 2015
Was wahr ist, bestimmt man selbst
kleineskamel, 18:42h
Ist nicht so, dass ich vollkommen miesepetrig bin. Das ist so ne Phase. Gibt meines Erachtens nicht so viele Typen, wenn's ums Verarbeiten von Problemen geht. Die einen wollen offen darüber reden. Irgendwas klären. Vielleicht nur, um sich selbst ins bessere Licht zu rücken. Manchmal bringt sie das Bequatschen sogar dazu, dass das Problem gelöst ist und man in derselben Situation nen Neustart wagt. Tatsächlich arbeitet dieser Typ dann weiter in der Firma, in der vorher noch alle beschissen zu ihm waren oder aber er kommt wieder mit der Tusse zusammen, die ihn betrogen hat und weiter betrügt. Das weiß der Typ natürlich, will es aber nicht wahrhaben. Wie gesagt, schön beschrieben...
Dann gibt’s den Typen, der alles in sich reinfrisst und besser schweigt. So nen Straußen-verschnitt, der beim kleinsten Ärger den Kopf in den Sand steckt. So bin ich am ehesten. Ich mag reden nicht so, ich versteh da meine Gefühlswelt auch zu wenig. Ich bin eher der Zuhörer, lass meinen alten Chef labern, was ich doch für Potenzial hätte, dass es aber nicht reicht. Er wünsche mir aber alles Gute...blablabla. Die Freundin mag mich ja auch noch, aber sie merkt halt, das es nicht so richtig weiter geht. Kein Wort vom Neuen, nur so n Gelaber über „reicht nicht“ und „man kann ja befreundet bleiben“. Is n schmaler Grat zwischen ner Lüge und dem Verschleiern von Details während man gerade die Wahrheit erzählt. Aber so sind wir Menschen. Wir denken dabei immer „oh, ich will den anderen ja nicht unnötig verletzen“. Mal ehrlich, man trennst sich gerade, dass man da jemand neuen hat, ist die Kirsche, aber die Sahne war trotzdem schon da. Am Ende musses der andere so oder so essen, wie's ihm serviert wurde. Wahrscheinlich machen wir das eher, um uns selbst in kein schlechtes Licht zu rücken. Neu verliebt sein, ist ja keine Schande. Passiert eben. Aber so was bahnt sich ja an und zwar nicht von heute auf morgen. Dem Ex dann nicht alles zu erzählen ist kein Schutz für ihn, sondern eine Rechtfertigung für sich selbst, es nicht früher gesagt zu haben. Beim Fremdgehen isses halt etwas schwieriger. Da haste den Punkt der Trennung völlig verpasst und frustest im Bett mit nem neuen Partner. Kann ja auch mehr werden, wobei ich das seltsam fände. „Wie habt ihr euch kennengelernt?“ … „Na ja, erst ham mer nur gepoppt und plötzlich gemerkt, der andere war auch ganz toll, also so mehr als nur fürn Sex“... Und dann die Folgefragen, wann man sich kennengelernt hat zum Beispiel. Da merkt der Gegenüber ja dann, zumindest wenn er einen kennt, dass da doch ne Überschneidung is. Bei solchen Fragen isses natürlich schwierig nicht zu lügen, wenn man sich selbst noch ins rechte Licht rücken möchte, also erzählt man eben von Anfang an zwar die Wahrheit, aber nicht alles. Im besten Fall stellt der Gegenüber auch nicht so präzise Fragen, schon kannste die Details weglassen und bist immer noch n Guter. Moral ist, was Du selbst daraus machst. War jedenfalls ähnlich bei mir. Ex sagt, ist nicht, kann nicht, will nicht mehr. Ich sage nichts. Hätte ich gefragt, ob sie nen neuen hat, hätte sie wahrscheinlich nein gesagt. Selbst dann hätte sie ja nicht gelogen. Ich meine nen neuen Schwarm zu haben, is ja noch nicht wie n neuen Partner zu haben. „Hätte ich halt die richtige Frage stellen müssen“, kann sie sich dann sagen. Da hat sie ja auch recht, aber komm mal in dem Moment auf genau dies Frage?! Ich hab nur gegluckst, wollte gehen, was ich dann auch tat und nun sitze ich aufm Balkon und schreibe darüber.
Aber ich lasse die Details ja auch weg. War abzusehen, was passierte und vor allem wie es passierte. Da hätte ich auch Optimist sein können. Ist schon komisch, aber nicht lustig. Rechtfertigungen sollten eigentlich dem anderen gelten, aber wir rechtfertigen uns stets uns selbst gegenüber. Wenn Du moralisch begabt bist, willste auch, dass andere das von dir denken. So wie man immer will, dass andere gut von einem denken. Wenn aber der Verdacht besteht, dass es anders sein können, dann müssen wir eben alles klarstellen. Biste Typ eins, redeste bis dir der Mund trocken wird. Biste der Schweigsame, frisst Du alles in dich rein und suchst Pseudoerklärungen. Wenn Du der Typ bist, der sich getrennt hat, dann verschiebt sich das ja auch nur n wenig. Aber Du musst eben dafür sorgen, dass der andere nicht schlecht von dir denkt. Also erzählste die Wahrheit, aber eben nicht die ganze. Ist n schmaler Grat, wie gesagt, zwischen ner Lüge und dem Verschleiern von Details, wenn man meint die Wahrheit zu sagen.
Dann gibt’s den Typen, der alles in sich reinfrisst und besser schweigt. So nen Straußen-verschnitt, der beim kleinsten Ärger den Kopf in den Sand steckt. So bin ich am ehesten. Ich mag reden nicht so, ich versteh da meine Gefühlswelt auch zu wenig. Ich bin eher der Zuhörer, lass meinen alten Chef labern, was ich doch für Potenzial hätte, dass es aber nicht reicht. Er wünsche mir aber alles Gute...blablabla. Die Freundin mag mich ja auch noch, aber sie merkt halt, das es nicht so richtig weiter geht. Kein Wort vom Neuen, nur so n Gelaber über „reicht nicht“ und „man kann ja befreundet bleiben“. Is n schmaler Grat zwischen ner Lüge und dem Verschleiern von Details während man gerade die Wahrheit erzählt. Aber so sind wir Menschen. Wir denken dabei immer „oh, ich will den anderen ja nicht unnötig verletzen“. Mal ehrlich, man trennst sich gerade, dass man da jemand neuen hat, ist die Kirsche, aber die Sahne war trotzdem schon da. Am Ende musses der andere so oder so essen, wie's ihm serviert wurde. Wahrscheinlich machen wir das eher, um uns selbst in kein schlechtes Licht zu rücken. Neu verliebt sein, ist ja keine Schande. Passiert eben. Aber so was bahnt sich ja an und zwar nicht von heute auf morgen. Dem Ex dann nicht alles zu erzählen ist kein Schutz für ihn, sondern eine Rechtfertigung für sich selbst, es nicht früher gesagt zu haben. Beim Fremdgehen isses halt etwas schwieriger. Da haste den Punkt der Trennung völlig verpasst und frustest im Bett mit nem neuen Partner. Kann ja auch mehr werden, wobei ich das seltsam fände. „Wie habt ihr euch kennengelernt?“ … „Na ja, erst ham mer nur gepoppt und plötzlich gemerkt, der andere war auch ganz toll, also so mehr als nur fürn Sex“... Und dann die Folgefragen, wann man sich kennengelernt hat zum Beispiel. Da merkt der Gegenüber ja dann, zumindest wenn er einen kennt, dass da doch ne Überschneidung is. Bei solchen Fragen isses natürlich schwierig nicht zu lügen, wenn man sich selbst noch ins rechte Licht rücken möchte, also erzählt man eben von Anfang an zwar die Wahrheit, aber nicht alles. Im besten Fall stellt der Gegenüber auch nicht so präzise Fragen, schon kannste die Details weglassen und bist immer noch n Guter. Moral ist, was Du selbst daraus machst. War jedenfalls ähnlich bei mir. Ex sagt, ist nicht, kann nicht, will nicht mehr. Ich sage nichts. Hätte ich gefragt, ob sie nen neuen hat, hätte sie wahrscheinlich nein gesagt. Selbst dann hätte sie ja nicht gelogen. Ich meine nen neuen Schwarm zu haben, is ja noch nicht wie n neuen Partner zu haben. „Hätte ich halt die richtige Frage stellen müssen“, kann sie sich dann sagen. Da hat sie ja auch recht, aber komm mal in dem Moment auf genau dies Frage?! Ich hab nur gegluckst, wollte gehen, was ich dann auch tat und nun sitze ich aufm Balkon und schreibe darüber.
Aber ich lasse die Details ja auch weg. War abzusehen, was passierte und vor allem wie es passierte. Da hätte ich auch Optimist sein können. Ist schon komisch, aber nicht lustig. Rechtfertigungen sollten eigentlich dem anderen gelten, aber wir rechtfertigen uns stets uns selbst gegenüber. Wenn Du moralisch begabt bist, willste auch, dass andere das von dir denken. So wie man immer will, dass andere gut von einem denken. Wenn aber der Verdacht besteht, dass es anders sein können, dann müssen wir eben alles klarstellen. Biste Typ eins, redeste bis dir der Mund trocken wird. Biste der Schweigsame, frisst Du alles in dich rein und suchst Pseudoerklärungen. Wenn Du der Typ bist, der sich getrennt hat, dann verschiebt sich das ja auch nur n wenig. Aber Du musst eben dafür sorgen, dass der andere nicht schlecht von dir denkt. Also erzählste die Wahrheit, aber eben nicht die ganze. Ist n schmaler Grat, wie gesagt, zwischen ner Lüge und dem Verschleiern von Details, wenn man meint die Wahrheit zu sagen.
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